Wo Finnland in Sachen Gitarrenmusik vor allem im Metal-Bereich viel widerliches Plastik und Weinerlichkeit bietet, hat die Nation in Sachen Melodic Rock und Blues wesentlich Stilvolleres zu bieten - vor allem Ben Granfelt, dessen Band mit diesem zusammengewürfelten Album ihren 20. Geburtstag feiert.

"Going Home" etwa stammt vom 2007er Teller "Tales From The Road", der flotte Shuffle "Almighty Blues" hingegen von WISHBONE ASH, denen der Mainman bekanntermaßen mittlerweile den Rücken gekehrt hat. Hier haut er vor allem im ausladenden "Musicland" auf die Gitarren-Kacke, wenn er sich nicht im Covern eher bedächtiger Tracks ergeht, nämlich Gerry Raffertys Klassiker "Baker Street" und PINK FLOYDs "Breath", in diesem Fall zum Slow Blues mutiert, der auf das epische "Faith, Hope & Love" (auch von ASH) vorbereitet.

"Turning Point" vermischt ein "Crossroads"-mäßiges Riffs mit Hendrix-Schmatzen, und "Instrumental Madness" erklärt sich als Titel von selbst. Sogar im fetten " B.L.U.E.S" kann sich die Band ihrer Prog-Vorlieben nicht erwehren, weshalb "Handmade" in dieser Hinsicht ein Ausnahmealbum darstellt. Beim nächsten Mal dann nur neue, eigene Stücke.

FAZIT: Ben Granfelt gefällt durch spannendes Songwriting vor nicht einmal eindeutigen Blues-Hintergrund, Spielfreude und eine angenehm naive Leadstimme, die vor der instrumentalen Darbietung fast in den Hintergrund rückt. Sollte man als Freund zeitgenössischer (schlicht) Rockmusik gehört haben.